Auto springt nicht an: Ursachen & wie beheben?
Ursache #1: Leere Batterie
Im Winter müssen Autobatterien Höchstleistungen bringen. Die Kälte belastet die Ladekapazität, das heißt die Batterie kann nicht so viel Strom speichern wie sonst, die notwendige Spannung zum Anlassen des Autos kann nicht mehr erzeugt werden.
Die leere Batterie kündigt sich durch die leiernden Geräusche des Anlassers an. Dann sollte sie dringend nachgeladen werden, entweder am Ladegerät oder durch Umherfahren.
Klackt der Anlasser nur noch, ist es zu spät. Dann hilft nur noch Starthilfekabel um das Auto wieder flott zu kriegen.
Um Batterien im Winter zu schonen, sollten unnötige Verbraucher gar nicht eingeschaltet werden. Außerdem sollte man Heckscheibenheizung und Sitzheizung erst nach einer gewissen Fahrzeit aktivieren.
Kurze Fahrstrecken sollten vermieden werden. Die entnommene Ladekapazität kann nicht wieder hergestellt werden und die Batterie ist anschließend zu schwach um das Auto zu starten.
Um die Lebensdauer der Batterie zu erhöhen, sollte sie regelmäßig gesäubert werden. Durch feuchten Schmutz fließen Kriechströme, die die Batterie entladen. Das Auto sollte nicht länger stillliegen. Die Batterie wird tiefenentladen und es droht ein Totalausfall.
Übrigens das Anschieben des Autos im zweiten Gang funktioniert nur, wenn die Batterie noch eine Restspannung besitzt und natürlich nur, wenn das Auto ein Schaltgetriebe hat. Fahrzeuge mit Automatikgetriebe können nicht angeschoben werden. Springt der Wagen nicht auf den ersten Metern an, kann unverbrannter Kraftstoff in den Katalysator gelangen und ihn beschädigen.
Ursache #2: Dickes Motoröl
Motoröle mit hoher Viskosität sind bei Kälte zu zähflüssig. Dann hat der Anlasser Mühe den Motor in Gang zu setzen.
Das Schmiermittel ist dickflüssig wie Honig und die Pumpe schafft es nicht, das Öl in alle wichtigen Schmierstellen zu drücken. Der Motor kann Schaden nehmen.
Deshalb sollte man nur Öl verwenden, das auch im Winter gute Fließeigenschaften hat. Angezeigt wird das durch die Zahl vor dem W. Das W auf der Ölflasche steht für Winteröl. Die Angabe reicht von 0 bis 25. „0“ bedeutet höchste Winterfestigkeit (flüssig bis minus 30 °C). „25“ bedeutet gute Fließfähigkeit bis minus 5 °C.
Wussten Sie schon…?
Ursache #3: Defekte Elektronik
Extreme Kälte beansprucht und auch die elektrischen Bauteile im Auto. Bei einem starken Wechsel von Wärme und Kälte kann sich Kondenswasser im Inneren bilden. Das Wasser kann die Bauteile beschädigen oder einen Kurzschluss verursachen.
Kabel können brüchig werden und der Strom fließt fehlerhaft. Gerne machen es sich auch Marder im warmen Motorraum gemütlich und nagen die Kabel an.
Bei älteren Autos kommt im Winter dann oftmals das Ende. Spröde, oxidierte, verschmutze Zündkabel versagen ihren Dienst.
Kondenswasser und Verunreinigungen an Zündkerzen sind oftmals die Ursache, warum das Auto nicht anspringt. Hier hilft die Reinigung mit einer Drahtbürste bzw. die Abtrocknung der Bauteile.
Generell ist eine regelmäßige Sichtprüfung und ggf. Reinigung der relevanten Elektronik im Auto zu empfehlen, um Ausfällen vorzubeugen. Bei Bedarf müssen die betroffenen Teile ausgetauscht werden.
Gegen Marderbiss gibt es einige sehr effektive Methoden, die die Tiere fernhalten.
Ursache #4: Diesel Kraftstoff
Bei extremer Kälte flockt Dieselkraftstoff aus. Im Winter schreibt der Gesetzgeber deshalb Winterdiesel vor, der auch tiefe Temperaturen aushält (Filtrierbarkeit bis minus 20 °C). Liegen die Temperaturen unter minus 20 °C flocken die Paraffine im Diesel aus, der Filter verstopft. Der Wagen stoppt nach wenigen Metern wieder oder er springt erst gar nicht an.
In diesem Fall ist eine kurze Pannenhilfe an Ort und Stelle nicht möglich. Das Auto muss in einer beheizten Werkstatt oder Garage abgestellt werde, bis das gesamte Kraftstoffsystem erwärmt ist. Zusätzlich muss meistens der Kraftstofffilter ausgetauscht werden.
Um der Ausflockung vorzubeugen, sollten Dieselfahrzeuge in strengen Wintern über Nacht in der Garage abgestellt werden. Das Unterstellen im Carport hilft auch schon.
Hinweis: Übrigens ist der Kaltstart beim Diesel bei modernen Aggregaten kein Thema mehr. Das langwierige Vorglühen bzw. die Rudolf-Diesel-Gedächtnisminute (Zeit zum Vorglühen) entfällt.
Moderne Dieselmotoren springen auch im Winter sofort problemlos an – jedoch auch nicht ohne Vorwärmung. Diese geht heutzutage nur sehr viel schneller und findet unbemerkt vom Autofahrer statt. Dank Direkteinspritzung ist das Vorglühen nur noch bei Frost nötig. Das Vorglühen beginnt dann schon mit dem Öffnen der Fahrertür.
Ursache #5: Vereiste Kühlflüssigkeit
Wer bei Frost kein Kälteschutzmittel für die Kühlflüssigkeit benutzt, riskiert einen Motorschaden. Das Eis im Motorsystem dehnt sich aus, Schläuche, Bauteile, sogar der Motor selbst kann platzen. Dann wird es richtig teuer.
Ist das Kühlwasser gefroren, sollte der Motor auf keinen Fall laufen. Er wird zwar anspringen, aber schon nach wenigen Kilometern so heiß laufen, dass ein Weiterfahren unmöglich ist.
Da die Vereisung bis ins Innerste des Motors reicht, sollte der Wagen über mindestens 24 Stunden in die Garage gestellt werden. In der Zeit kann das Eis im Motor auftauen.
Anschließend sollte man eine Werkstatt aufsuchen, um zu prüfen, ob das Motorsystem keinen Schaden genommen hat sowie das Kühlwasser tauschen und mit ausreichend Frostschutzmittel versehen.
Ursache #6: Kaputter Anlasser
Manchmal streikt der Anlasser. Wenn der Magnetschalter hängt und die Hauptkontakte deshalb nicht schalten, hilft ein kurzes Klopfen auf das Bauteil mit einem metallenen Gegenstand und es funktioniert wieder.
Das geht jedoch nur bei älteren Autos, bei denen das Bauteil noch gut zugänglich ist. Bei neueren Autos, in denen alles platzsparend und kompakt verbaut ist, hat man keine Chance.
Doch das Klopfen ist keine Dauerlösung ist. Eine Reparatur ist unausweichlich. Wobei der Austausch des Anlassers günstiger ist als eine Reparatur des defekten Bauteils. Durch die Kälte kann auch das Stromkabel brüchig geworden sein und der Anlasser kriegt einfach nur keinen Strom.
Wo kann ich alte Autobatterien entsorgen?
Alte Autobatterien finden ihre letzte Ruhestätte am besten genau dort, wo Sie sie gekauft haben. Denn laut Batteriegesetz (BattG) und dort genau in § 5 „Rücknahmepflichten der Hersteller“, werden eben diese Hersteller dazu verpflichtet, Altbatterien aus ihrer Produktion auch zurückzunehmen. – in der Regel über die von ihnen belieferten Händler.
Ebenso können Sie eine Altbatterie auch bei einem städtischen Wertstoffbringhof abgeben. In beiden Fällen erhalten Sie die Kaution zurück, die Sie beim Kauf bezahlt haben.
Hat ein Händler jedoch keine entsprechende neue Batterie in seinem Bestand, können Sie natürlich auch nur das Pfand nehmen und eine neue Batterie bei einem anderen Händler kaufen.
Wenn Sie Ihre Altbatterie bei einem Wertstoffbringhof abgegeben haben, sollten Sie die Quittung über das Pfand plus Ihren Kaufbeleg der alten Batterie beim Kauf einer neuen Autobatterie vorlegen, wenn Sie dies in dem Geschäft tun, wo Sie auch Ihre alte gekauft haben.
Weitere Fragen & Antworten
Ähnlich wie bei alten Autobatterien, sind Hersteller bzw. auch Händler dazu verpflichtet, Altöl kostenlos anzunehmen, wenn das ursprüngliche Motoröl auch aus ihrer Produktion stammt bzw. aus ihrem Bestand ist.
Insofern sollten Sie immer den Kaufbeleg aufbewahren und mit dem zu entsorgenden Altöl vorweisen können. Genauso aber können haushaltsübliche Altöl-Mengen, wie sie eben bei einem Ölwechsel anfallen, auch bei einem Wertstoffbringhof bzw. einem Recyclinghof meistens kostenlos abgegeben werden.
Zusammenfassung – das Wichtigste in Kürze
- Wenn ein Auto seinen Dienst verweigert und nicht anspringt, kann dies mehrere Ursachen haben.
- Oft sind leere Autobatterien ein Grund dafür, dass Autos nicht starten.
- Ebenso kann es an einem defekten Anlasser liegen, wenn das Auto nicht mehr anspringen will.
- Weitere Ursachen finden sich mitunter in porösen oder brüchigen Kabeln bzw. in so genannten Marderbissen.
- Bei sehr kalter Witterung gibt manchmal auch die Elektronik den Geist auf oder aber der Kraftstoff kann einfrieren. Auch dann startet das Auto nicht.
- Wenn es an der Batterie liegt und Sie eine neue benötigen, müssen Sie die alte umweltgerecht entsorgen – am besten bei dem Händler, wo Sie sie gekauft haben oder bei einem Recyclinghof.
- Beide Adressen sollten Sie auch dann ansteuern, wenn Sie Altöl entsorgen müssen.