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Die Sackgasse – Verkehrszeichen und Regelungen

Viele Anlieger kennen Sackgassen bestens. Häufig sind Sie in Wohngebieten anzutreffen. Es handelt sich um Straßen, die nur von einem Ende her zugänglich sind. Was die meisten jedoch nicht wissen ist, welche Verkehrsregeln hier gelten. Wo darf man hier parken, wer hat Vorfahrt? Diese und weitere Fragen werden im folgenden Artikel beantwortet.

Verkehrsschild Sackgasse – welche Varianten gibt es nach STVO?

Das Zeichen für eine Sackgasse: Ein umgedrehtes weißes T mit rotem Querstrich auf blauem Grund (Verkehrszeichen Sackgasse Nr. 357 StVO).

Es bedeutet, dass die Straße nicht weiterführt. Um die Sackgasse zu verlassen, muss man sie zurückfahren, also wenden oder rückwärts fahren. Es gibt 3 Varianten der:

Darf ich in der Sackgasse rückwärtsfahren?

Wenn keine Wendmöglichkeit besteht, darf man in der Sackgasse auch rückwärtsfahren. Durch das Zusatzschild Nr. 2024 „keine Wendemöglichkeit“ wird auf diesen Umstand aufmerksam gemacht.

Beim Rückwärtsfahren sollte man besonders vorsichtig sein, um parkende Autos nicht zu streifen oder Passanten nicht zu übersehen. Die Rechts-vor-links-Regel gilt übrigens auch beim Rückwärtsfahren. Wer eine Sackgasse rückwärts verlässt, konnte unter Umständen Vorfahrt vom rechts kommenden Verkehr haben. Allerdings ist es sehr ratsam sich langsam vorzutasten.

Hinweis: Die Vorfahrtsregel ist in Paragraph 8 der StVO beschrieben. Da hier das Rückwärtsfahren nicht explizit erwähnt wird, gilt umgekehrt das rückwärtsfahrende Autos nicht von der Regel ausgenommen sind.

Darf ich in der Sachgasse in Fahrtrichtung parken?

Wir oftmals irrtümlich angenommen, gibt es kein generelles Parkverbot in Sackgassen. Es stimmt nicht, dass Parken nur für Anlieger erlaubt ist.

Die Sackgasse ist eine Straße wie andere auch, eben nur mit einem offenen Ende. Hier gelten dieselben Parkregeln. Anders als bei Einbahnstraßen darf hier jedoch nur in Fahrtrichtung geparkt werden.

  • Kein Parken in Kurven
  • Kein Parken an unübersichtlichen Stellen
  • Kein Parken an schmalen Stellen (Abstand zum gegenüberliegenden Fahrbahnrand mindestens 3 Meter)
  • Kein Parken im Halteverbot / Parkverbot
  • Kein Parken vor abgesenkten Bordsteinen

Hinweis: Sackgassen können keine Einbahnstraßen sein. Sie führen nicht weiter und müssen daher in entgegengesetzter Fahrtrichtung wieder verlassen werden. Deshalb darf in Einbahnstraßen nur in Fahrtrichtung geparkt werden.

Das Parken in entgegengesetzter Fahrtrichtung ist auch dann nicht erlaubt, wenn die Einbahnstraße keinen Wendehammer hat. Wendemöglichkeiten gibt es andere (in mehreren Zügen über eine Grundstückseinfahrt oder direkt auf der Straße).

Wer hat Vorfahrt in der Sackgasse?

Grundsätzlich gilt in der Sackgasse – wenn nicht anders beschildert – rechts vor links. Da eine Sackgasse in der Regel keine Abzweigungen hat, ist die Vorfahrtsregel jedoch nicht relevant. An Ausfahrten, abgesenkten Bordsteinen muss keine Vorfahrt gewährt werden.

Umgekehrt besteht die Möglichkeit, dass man bei der Ausfahrt aus der Sackgasse zurück auf die weiterführende Straße Vorfahrt hat.

Dies wird durch die entsprechende Beschilderung angezeigt (Verkehrszeichen Nr. 301 Vorfahrt).

Hinweis: Bei abgesenkten Bordsteinen ist Vorsicht geboten. Auch wenn es sich nicht um eine gleichberechtige Straße handelt und man Vorfahrt hat, sollte man auf Verkehrsteilnehmer gefasst sein, die die Regel nicht kennen.

Wussten Sie schon…?

Sackgasse: Welche Bußgelder drohen mir bei Missachtung?

Da auch in einer Sackgasse die StVO gilt, finden hier genauso wie auf anderen öffentlichen Verkehrswegen dieselben Regeln Anwendung – und damit auch dieselben Bußgelder und Strafen.

Vergehen Bußgeld Punkte
Sie haben in der Sackgasse geparkt, obwohl Verkehrszeichen dies untersagen 10 EUR
  • mit Behinderung
15 EUR
  • länger als drei Stunden
20 EUR
Sie parkten in einer Sackgasse entgegen der Fahrtrichtung 15 EUR
Sie haben in einer Sackgasse gegen die Regel „Rechts-vor-Links“ verstoßen
  • mit Behinderung
20 EUR
  • mit Gefährdung
100 EUR 1
  • mit Sachbeschädigung
120 EUR 1
Sie sind in der Sackgasse rückwärtsgefahren
  • mit Gefährdung
80 EUR 1
  • mit Unfall
100 EUR 1
Sie haben in der Sackgasse gewendet
  • mit Gefährdung
80 EUR 1
  • mit Unfall
100 EUR 1

Vorteile und Nachteile einer Sackgasse?

Für Anlieger haben Sackgassen den Vorteil, dass Sie zur Verkehrsberuhigung beitragen. Kurze Sackgassen haben ein besonderes geringes Fahrzeugaufkommen.

Der Nachteil ist, dass große Fahrzeuge wie etwa bei der Müllabfuhr oder bei Möbelspeditionen oftmals kaum Platz zum Rangieren haben, insbesondere wenn es keinen Wendehammer gibt.

Es gibt Gemeinden, in denen Anwohner einer Sackgasse ihren Müll zu einem festgelegten Abholplatz bringen müssen, weil das Müllauto hier nicht fahren kann. Je nach örtlichen Gegebenheiten sind Bring- oder Mitwirkungspflichten der Bürger zulässig, insbesondere bei eingeschränkter Zufahrtsmöglichkeit.

Für Anlieger nachteilig ist ebenfalls, dass sie im Falle einer Straßensperrung abgeschnitten sind.

Zusammenfassung – das Wichtigste in Kürze

  1. Sackgassen sind Straßen, die sich von nur einer Seite befahren lassen und ab einem bestimmten Punkt nicht weiterführen.
  2. Wenn sie einen Wendehammer haben, kann man dort wenden. Verfügen Sie jedoch über keine Wendemöglichkeit, muss man die Straße entweder rückwärtsfahrend verlassen oder an geeigneten Stellen (bspw. Ein- und Zufahrten zu Grundstücken) wenden.
  3. Manche Sackgassen sind durchlässig für Fußgänger und auch Radfahrer. Diese sind entsprechend gekennzeichnet.
  4. In Sackgassen gilt die StVO und damit auch deren Regeln wie auch die Bußgelder und Strafen bei Verkehrsverstößen.
  5. Sackgassen sind – wenn ich explizit ausgeschildert – keine Einbahnstraßen, da man sie beim Wenden in der zur Einfahrt entgegengesetzten Richtung verlässt.
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