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Überbrückungskabel anschließen: Starthilfe in 4 Schritten & was tun wenn’s nicht klappt?

Der Kaltstart ist ein Kraftakt für Motor und Batterie. Der Kaltstart im Kalten kann deswegen auch schon mal in die Hose gehen. Gerade Besitzer älterer Autos kennen das: im Winter springt die Karre nicht an. Mit einem Starthilfekabel kriegen Sie Ihren Wagen in den meisten Fällen aber im Nu wieder flott.

4 Punkte Anleitung Überbrückungskabel (Starthilfekabel) anschließen

Um Ihren Wagen wieder zum Laufen zu bringen, benötigen Sie jetzt ein Starhilfekabel, auch Überbrückungskabel genannt. Mit diesem Kabel wird der weitergeleitete Strom einer externen Energiequelle (meistens einer anderen Autobatterie) genutzt.

Das Starthilfekabel besteht aus zwei isolierten elektrischen Leitungen mit Polzangen an den beiden Enden. Das rote Kabel ist das Pluskabel und das schwarze Kabel ist das Minuskabel.

Der ADAC empfiehlt Starterkabel mit einem Querschnitt von mindestens 16 mm² (Kupfer). Beim Kaltstart von Dieselmotoren, die erst vorgeglüht werden müssen, benötigen Sie einen Kabelquerschnitt von mindestens 25 mm².

Vor dem Einsatz achten Sie bitte auf etwaige Betriebsanleitungen von Empfänger- und Spenderbatterie. Manche Fahrzeuge haben außerhalb der Batterie eigene spezielle Starthilfe-Anschlüsse. Ansonsten gehen Sie folgendermaßen vor:

  1. Zuerst verbinden Sie mit dem roten Kabel die Pluspole der Batterien. Achten Sie darauf, dass die Kontakte der Batterien trocken sind.
  2. Danach verbinden Sie das schwarze Kabel mit dem Minuspol der Spenderbatterie (geladene Batterie).
  3. Das schwarze Kabel klemmen Sie nun an ein unlackiertes Metallteil im Motorraum des zu startenden Fahrzeugs.
  4. Jetzt wird der Motor des Spenderautos angelassen, danach starten Sie Ihren. Falls Ihr Motor nicht gleich anspringt, wiederholen Sie den Vorgang. Autoradio, Gebläse und andere Funktionen sollten während des Startversuchs übrigens ausgeschaltet sein.
  • Gehen Sie unbedingt in der Reihenfolge vor und verwechseln Sie auf keinen Fall Plus- und Minuspole. Dies könnte zu Kurzschlüssen führen, austretende Gase könnten sich entzünden oder die Elektronik der Fahrzeuge könnte zerstört werden.

Nach erfolgreicher Starthilfe können Sie das Starterkabel wieder entfernen, aber in umgekehrter Reihenfolge: erst das Pluskabel, dann das Minuskabel.

Anschließend suchen Sie entweder direkt eine Werkstatt auf, um die Ursache für die leere Batterie zu klären oder legen zunächst eine längere Strecke mit Ihrem Wagen zurück. Eine Autobatterie ist nach etwa 90 Kilometern wieder voll aufgeladen.

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Auto springt trotz Überbrückungskabel nicht an – was tun?

Wenn auch das Starterkabel nicht hilft, liegt es nicht an der Batterie, sondern an der Elektrik oder am Motor. Möglicherweise ist auch der Anlasser defekt. Hier hilft nur eine Prüfung vor Ort (ADAC) oder in der Werkstatt.

Alternativ kann auch ein Starthilfespray als Lösung dienen. Hierbei handelt es sich um eine Sprühdose, deren Inhaltsstoffe (leicht entzündliche Flüssigkeiten und Gase) die Entzündlichkeit des Treibstoffes erhöhen. Die Anwendung ist dabei recht einfach, denn das Starthilfespray wird direkt und ca. 3 Sekunden lang in die Ansaugöffnung des Luftfilters oder in den Vergaser gesprüht. Idealerweise startet eine andere Person während des Sprühens und möglichst synchron dazu das Auto.

Wussten Sie schon…?

Wie wird eine Autobatterie geladen?

Autobatterie und Lichtmaschine (Lima) sorgen für die Stromversorgung im Auto: die Lima im Betriebszustand, die Batterie bei Stillstand. Während der Fahrt lädt die Lichtmaschine die Autobatterie normalerweise nach. Im Winter jedoch läuft die Lima durch zusätzliche Verbraucher wie Sitz- und Scheibenheizung oder ständiges Fahren mit Licht auf Hochbetrieb.

Dies kann dazu führen, dass sie die Batterie nicht mehr vollständig nachladen kann bzw. sogar zusätzlich entlädt und irgendwann ist Schluss. Das Auto springt im Kaltstart nicht mehr an. Hinzu kommt, dass sich altersschwache Batterien schneller entladen als neue, und dass Minusgrade die Leistungsfähigkeit der Batterie zusätzlich verringern.

Pflegetipps für die Autobatterie?

Autobatterien haben eine begrenzte Lebensdauer. Durch ständiges Auf- und Entladen verschleißt die Batterie und ist irgendwann nicht mehr funktionsfähig. Die meisten Batterien machen durch die höhere Belastung im Winter schlapp. Damit das nicht passiert, müssen Sie folgende Tipps beachten:

  • Reinigen Sie die Batterie: Schmutz und Oxidation bedingen Kriechströme, die die Batterie entladen.
  • Überprüfen Sie regelmäßig den Füllstand und füllen Sie den Flüssigkeitsverlust mit destilliertem Wasser auf (Vorsicht beim Auffüllen: Batteriesäure ist ätzend. Handschuhe benutzen)
  • Nicht benutze Batterien sollten zwischen Null und zehn Grad gelagert und regelmäßig aufgeladen werden.
  • Nicht alle Verbraucher auf einmal einschalten. Nur dann liefert die Lichtanlage genug Strom fürs Aufladen.

Zusammenfassung – das Wichtigste in Kürze

  1. Wenn (bei einem Kaltstart) die Batterie streikt und der Motor nicht anspringt, kann ein Überbrückungskabel bzw. Starthilfekabel das Auto wieder zum Laufen bringen.
  2. Starterkabel sollten laut ADAC entweder der DIN-Norm 72.553 oder der ISO-Norm 6722 entsprechen und ein GS-Siegel (geprüfte Sicherheit) tragen.
  3. Dabei ist es wichtig, dass beim Überbrücken bzw. bei der Starthilfe zuerst die Pluspole von Spender- und leerer Batterie miteinander verbunden werden.
  4. Erst dann folgt die Verbindung des Minuspols der Spenderbatterie mit einem unlackierten Metallteil im Motorraum Ihres Fahrzeugs über das schwarze Kabel.
  5. Verwechselt man die Pole und/oder die Reihenfolge, kann es zu Schäden am Motor, in der Elektrik oder auch zu einem Brand kommen.
  6. Die Batteriekontakte sollten trocken sein.
  7. Ist die Starthilfe erfolgreich verlaufen, sollte das Starthilfekabel in umgekehrter Reihenfolge – erst Plus-, dann Minuskabel – entfernt werden.
  8. Nach der Starthilfe sollten Sie entweder eine Strecke von mindestens 50 km zurücklegen bzw. eine halbe Stunde fahren, um die Batterie wieder vollständig aufzuladen, oder schnellstmöglich eine Werkstatt aufsuchen.
  9. Alternativ zum Überbrückungs-/Startkabel kann man auch ein Starthilfespray verwenden.
  10. Dieses wird 3 Sekunden lang direkt in die Ansaugöffnung des Luftfilters oder in den Vergaser gesprüht.
  11. Um die Lebensdauer einer Autobatterie zu verlängern, sollten Sie sie regelmäßig von Schmutz und befreien, den Füllstand kontrollieren und gegebenenfalls mit destilliertem Wasser nachfüllen.
  12. Nicht benutze Batterien sollten Sie zwischen Null und zehn Grad lagern und auch regelmäßig aufladen.
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