Führerscheinprüfung: Ablauf, Kosten & alle wichtigen Fragen
Wie ist der Ablauf der Führerscheinprüfung?
Nach der Begrüßung und dem gegenseitigen Vorstellen, folgt die Sicherheitskontrolle. Sie müssen also zeigen, dass Sie in der Lage sind, den technischen Zustand des Fahrzeugs richtig zu beurteilen. Dann steigen Sie gemeinsam mit dem Fahrlehrer und dem Prüfer in das Auto, den Bus, LKW bzw. auf das Motorrad der Fahrschule.
Der Prüfer wird im Auto, Bus oder LKW immer so hinter oder neben Ihnen Platz nehmen, dass er einen guten Blick sowohl auf die Instrumententafel wie auch auf den Verkehr und natürlich auch auf Sie und Ihre Hände und Füße hat.
Beim Motorrad sitzt der Prüfer zusammen mit Ihrem Fahrlehrer im Auto.
Jetzt sollten Sie nochmals tief durchatmen und dann genau so verfahren, wie Sie es bereits in den Fahrstunden gemacht haben:
- Sicherheitscheck
- Spiegel und Sitzposition richtig einstellen
- Anschnallen
- Blinker setzen
- Sicherstellen, dass Leuchten, die nicht an sein sollten, auch aus sind bzw. alle Leuchten, die aufleuchten sollten, dies auch tun.
Der Prüfer wird nun sein Tablet in die Hand nehmen, auf dem sich der gesamte Fahraufgabenkatalog in digitaler Form befindet, inklusive festgelegter Bewertungkriterien und Beobachtungskategorien. Anhand der Art und Weise, wie Sie als Fahrschüler die entsprechenden Grundaufgaben (Vorbei- und Rückwärtsfahren, Überholen, Einparken, etc.) während der Prüfungsfahrt angehen und meistern, macht sich der Prüfer dazu dann digitale Notizen bzw. kann im Fahraufgabenkatalog im besten Fall abhaken, was Sie richtig gemacht haben.
Nun sollten Sie gut zuhören, denn der Prüfer wird Ihnen nun erläutern, welche Anweisungen er Ihnen während der Prüfungsfahrt geben wird. Sie wissen so sehr schnell und genau, wie Fahrtanweisungen vor allem bezüglich der Fahrtrichtung zu interpretieren sind.
Wenn die Fahrt losgeht, wird der Prüfer letztlich nur das von Ihnen sehen wollen, was Sie in Ihren Fahrstunden (und in der Theorie) gelernt haben und was Sie können müssen, um ein Fahrzeug sicher und verkehrsgerecht zu führen.
In der praktischen Fahrtprüfung müssen Sie höchstwahrscheinlich:
- rückwärts in eine Parklücke fahren
- wenden, abbiegen, abbremsen, umkehren
- inner- und außerorts fahren
- beim Motorrad beispielsweise auch Slalom fahren
Sie werden zudem zeigen müssen, dass Sie:
- den Sicherheitsabstand und die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit einhalten können
- sich auch gegenüber Fußgängern, Bussen und Bahnen richtig verhalten können.
- auch mit höchstmöglicher Verzögerung abbremsen können.
Grundsätzlich müssen Sie die unterschiedlichen Fahrkompetenzen innerhalb und außerhalb geschlossener Ortschaften zeigen, also sowohl im Stadtverkehr wie auch auf einer Landstraße und/oder auf der Autobahn.
Nach in der Regel mindestens 55 Minuten (davon etwa 30 Minuten reine Fahrzeit) ist die Prüfung dann vorbei und hoffentlich bestanden. Jetzt folgt eine „lernförderliche Leistungsrückmeldung mit ausführlicher mündlicher und schriftlicher Einschätzung der Fahrkompetenz“. Anders gesagt, kann der Prüfer dank des digitalen Fahraufgabenkatalogs und seinen diesbezüglich gemachten Bewertungen nun gemeinsam mit Ihnen im Detail durchgehen:
- in welchen Situationen Ihre Fahrkompetenz gut war
- wo noch Nachhol- und Verbesserungsbedarf besteht.
Sie selbst erhalten Ihre individuelle Prüfungsdokumentation, das so genannte elektronische Prüfprotokoll (ePp), gleich vor Ort, d.h. per QR-Code-Scan auf Ihr Smartphone oder aber, Sie lassen sich die digitale Dokumentation Ihrer Prüfung per Mail schicken.
Bei bestandener Prüfung erhalten Sie kurze Zeit danach Ihren Führerschein aus seinen Händen.
Weiterführende Informationen finden Sie hier:
Was sie kostet, wie sie abläuft und wie Sie sie bestehen können!
Alles zur theoretischen Prüfung beim Führerschein!
So läuft die Wiederholung der Führerscheinprüfung ab!
Mit welchen Kosten muss ich für Führerscheinprüfung rechnen?
Für die Abnahme der praktischen Führerscheinprüfung erheben Prüfungsorganisationen wie der TÜV oder die DEKRA entsprechende Gebühren, die je nach Führerscheinklasse variieren. Zudem fallen auch Verwaltungskosten in Höhe von etwa 40 Euro an, beispielsweise für das Prüfen und Bearbeiten Ihres Führerscheinantrags und nicht zuletzt auch für das eigentliche Ausstellen.
Weitere Infos zu den Kosten je Führerscheinklasse finden Sie hier:
Wussten Sie schon…?
Bekomme ich nach der Führerscheinprüfung umgehend meinen Führerschein ausgehändigt?
Ja, gleich nach bestandener praktischer Fahrerlaubnisprüfung händigt Ihnen der Prüfer Ihren Führerschein aus.
Praktische Prüfung vor der theoretischen – geht das?
Nein, denn ohne eine bestandene Theorie-Prüfung werden Sie nicht zur praktischen Fahrerlaubnisprüfung zugelassen. Denn die theoretische Prüfung ist Bestandteil der Ausbildungsbescheinigung, die Sie bzw. Ihr Fahrlehrer vor Zulassung und Beginn des praktischen Teils der Führerscheinprüfung vorlegen müssen.
Wie schwer sind Führerscheinprüfungen?
Da im Grunde nicht mehr als in einer normalen Fahrstunde gefordert wird, sind praktische Führerscheinprüfungen bzw. Optimierte Praktische Fahrerlaubnisprüfungen (OPFEP), weder besonders schwer noch besonders einfach.
Der Prüfer muss zudem nach objektiven Kriterien entscheiden, d.h. sich bei der praktischen Fahrprüfung ebenso wie bei der Bewertung Ihrer Fahrkompetenz an den Fahraufgabenkatalog der Optimierten Praktischen Fahrerlaubnisprüfung halten.
Für Sie beduetet das, dass am Ende nur zeigen müssen, dass Sie dazu geeignet sind, ein Fahrzeug sicher und verkehrsgerecht zu führen.
Natürlich berücksichtigen Prüfer dabei auch die normale Nervosität der Prüflinge. Und klar können verkehrsbedingt schwierige Situationen die Führerscheinprüfung „erschweren“. Doch auch das wird ein Prüfer berücksichtigen.
Sind Führerscheinprüfungen je Bundesland unterschiedlich?
Nein, denn schließlich gelten:
- dieselben Verkehrsregeln- und -vorschriften in allen Bundesländern
bzw.
- dieselben Anforderungen der Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV) an die Prüflinge und damit auch an die Prüfer.
Einen rein verkehrsbedingten Unterschied findet man höchstens zwischen Städten und ländlichen Gegenden. Daher sollen bzw. müssen praktische Fahrprüfungen „am Ort der Hauptwohnung oder am Ort der schulischen oder beruflichen Ausbildung, des Studiums oder der Arbeitsstelle“ des Prüflings abgelegt werden.
Ausnahmen davon kann die Fahrerlaubnisbehörde dennoch unter bestimmten Umständen bewilligen.
Welche Strafe droht bei Betrug in der Führerscheinprüfung?
Wird man während der praktischen Führerscheinprüfung beim Mogeln erwischt, muss man mindestens sechs Wochen warten, bis man einen erneuten Versuch starten darf. Bei besonders schweren Betrugsfällen können auch längere Sperren und zusätzlich sogar Geld- und Freiheitsstrafen verhängt werden.
Zusammenfassung – das Wichtigste in Kürze
- Der praktische Teil der Führerscheinprüfung (Optimierte Praktische Fahrerlaubnisprüfung, OPFEP) dauert mindestens 55 Minuten, wovon 45 Minjten reine Fahrzeit sind.
- Der Prüfer dokumentiert über ein elektronisches Prüfprotokoll (ePp), ob und wie der Prüfling die gestellten Fahraufgaben meistert.
- Dieses elektronische Prüfprotokoll
- Während der Prüfung müssen Sie zeigen, dass Sie dazu geeignet sind, ein Fahrzeug sicher und verkehrsgerecht zu führen – innerorts wie außerorts.
- Die Kosten für die praktische Fahrerlaubnisprüfung variieren mit Hinblick auf die Gebühren, die TÜV und DEKRA für die unterschiedlichen Führerscheinklassen verlangen.
- Die Fahrschule erhebt ihrerseits eine Gebühr für die Vorstellung zur praktischen Fahrerlaubnisprüfung. Hinzu kommen noch Verwaltungskosten, beispielsweise für die Ausstellung des Führerscheins.
- Da die Straßenverkehrsordnung überall in Deutschland gleichermaßen gilt und die Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV) für jedes Bundesland und jede Führerscheinklasse dieselben grundlegenden Aufgaben für eine praktische Fahrprüfung beinhaltet, unterscheiden sich auch die Anforderungen in der praktischen Fahrerlaubnisprüfung nicht.
- Natürlich aber können Prüfer Schwerpunkte beim Abfragen dieser Aufgaben setzen.
- Die praktische Fahrprüfung sollte bzw. muss man theoretisch man dort machen soll, wo auch der eigene Wohnort ist, wo man arbeitet oder zur Ausbildung/zum Studium ist.
- Bei einem Betrug oder einem Betrugsversuch muss man mindestens sechs Wochen warten, bis man es nochmals versuchen darf. In besonders schweren Betrugsfällen kann die Wartezeit noch länger dauern bzw. drohen da sogar Geld- und Freihietsstrafen.