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Führerschein Kosten: Wie Sie richtig vergleichen & Geld sparen können?

Die Führerscheinkosten ergeben sich aus unterschiedlichen Faktoren. Die je nach Fahrschule unterschiedlichen Preise pro Fahrstunde machen dabei den Löwenanteil aus. Hinzu kommen zahlreiche Gebühren. In diesem Artikel finden Sie alle anfallenden Kosten für den Führerscheinerwerb. Hierbei handelt es sich um Durchschnittspreise aus einem bundesweiten Vergleich mehrerer Fahrschulen. Bei der Berechnung wurde auch die Gebührenerhöhung 2017 für die theoretische und praktische Führerscheinprüfung berücksichtigt.

Mit welchen Kosten muss ich für den Führerschein rechnen?

Bei den Führerscheinkosten für die Klasse B muss man zunächst zwischen

  1. Allgemeinen Kosten &
  2. Individuellen Kosten

unterscheiden.

Es gibt also Kosten, die für alle in derselben Höhe anfallen (allgemeine Kosten) und solche, die je nach Fahrvermögen, Fahrschule und Wohnort unterschiedlich ausfallen (individuelle Kosten).

Allgemeine Kosten

Zu den allgemeinen Kosten beim Führerschein zählen folgende Position:

Dazu kommen je nach Bundesland variierende Gebühren für den Führerscheinantrag bei der Straßenverkehrsbehörde, ebenso wie Gebühren für die theoretische Prüfung und praktische Fahrprüfung, die Prüforganisationen wie TÜV oder DEKRA bundeseinheitlich erheben.

Individuelle Kosten

Diese machen den Großteil der Kosten aus und lassen sich nur schwer pauschal beziffern. Denn was eine Fahrschule für

  • die Anmeldung,
  • die Lernmaterialien,
  • den theoretischen Unterricht

und vor allem für die einzelnen Fahrstunden (Pflichtfahrten und „normale“ Übungsfahrten) nimmt und welche Gebühren sie für die Anmeldung zur Prüfung erhebt, bleibt ganz alleine ihr überlassen.

Die Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände e.V. hat dennoch einige Empfehlungen, worauf man achten sollte, was die Presigestaltung der jeweiligen Fahrschulen angeht. So sollte(n):

  • der Grundbetrag nicht mehr als 10 mal so viel wie eine normale Fahrstunde kosten.
  • eine Sonderfahrt maximal das 1,5-fache einer Normalfahrstunde kosten.
  • die Gebühren für die Prüfungsvorstellung (Theorie und Praxis) insgesamt nicht mehr kosten als das 5-fache einer Fahrstunde.

Wer zur Prüfung zugelassen werden will, muss mindesten 14 Theoriestunden á 90 Min absolvieren. Die Kosten hierfür sind in der Regel in der Grundgebühr enthalten und variieren zwischen 100 und mehreren Hundert Euro.

Aber auch hierfür hat die Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände e.V. eine Empfehlung, nämlich dass die Kosten für diese Grundgebühr nicht mehr als das Zehnfache einer Normalfahrstunde betragen sollten.

Zudem gibt es Fahrschulen, die bei nicht bestandener theoretischer Prüfung einen so genanten Teilgrundbetrag erheben. Dieser, so die Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände e.V, sollte nicht mehr als das Fünffache einer Fahrstunde betragen.

Ergänzend sind 12 praktische Fahrstunden vorgeschrieben, und zwar die so genannten Sonderfahrten. Laut International Road Safety Association e.V.  lag der Mittelwert für die Kosten einer Sonderfahrt im Jahr 2019 deutschlandweit bei 41,55 Euro.

Gesamtkosten Führerschein im Überblick

Summiert man die allgemeinen Kosten mit den individuellen Kosten und den Prüfungskosten, ergibt sich folgender Überblick in der Tabelle:

Kategorie Kostenpunkt Kosten (Durchschnittswerte)
Allgemeine Kosten für den Führerschein
Vorabkosten Sehtest bei einigen Augenoptikern bzw. immer mehr überregionalen Augenoptiker-Ketten mittlerweile kostenlos; andere amtliche Sehstellen bzw. Augenärzte berechnen Gebühren von zwischen ca. 7 bis zu 10 oder auch 15 Euro.
Erste Hilfe Kurs zwischen 25 und 40 Euro
Führerscheinantrag 45 Euro
Passbilder ca. 10 Euro
zusätzlich bei Führerschein mit 17
Prüfbescheinigung ca. 15 Euro
Überprüfung Begleitperson ca. 15 Euro
Individuelle Kosten für den Führerschein
Fahrschulkosten Grundgebühr 200 Euro
Lernmaterial bzw. Zugang zu Online-Übungen, Apps, etc. (optional: oftmals in der Grundgebühr enthalten) 50 Euro
Anmeldung theor. Prüfung 40 Euro
Anmeldung prakt. Prüfung 40 Euro
Fahrstunden (durchschnittl. 24) 880 Euro
Sonderfahrten (mind. 12) 500 Euro
+ Kosten für die Anmeldung zur Prüfung
Prüfungskosten Theoretische Prüfung 22,49 Euro
Praktische Prüfung 91,75 Euro
Gesamt rund 1.950 Euro* (für Führerschein mit 18) laut MOVING Fahrschul-Klima-Index 02/2019 lag der Durchschnittswert deutschlandweit bei 1.984,00 Euro exklusive Zusatzkosten.

Hinzu kommen Unterschiede zwischen den jeweiligen Bundesländern oder auch solche zwischen eher ländlichen Gegenden und Großstädten. Die können im Schnitt auch mehrere Hundert Euro ausmachen.

Ebenso zu beachten ist, dass jeder Fahrschüler in seinem Tempo fahren lernt. Wer am Ende also mehr Übung und damit auch mehr Fahrstunden (seien es Pflichtfahrten oder auch normale Übungsfahrten) benötigt oder auch eine Prüfung wiederholen muss, wird letztlich natürlich mehr bezahlen müssen als jemand, der es mit wenigen Stunden gleich beim ersten Anlauf zum Führerschein schafft.

Hinzu kommen die jeweiligen Prüfungskosten, die Sie in einer tabellarischen Übersicht im Verlauf dieser Seite finden.

Wussten Sie schon…?

Übersicht Kosten Führerschein nach Führerscheinklasse

Zunächst die gute Nachricht: Für die Klassen A und B erheben Prüfungsorganisationen wie TÜV und DEKRA einheitliche Gebühren für die

  • praktische (91,75 Euro) und die
  • theoretische (22,49 Euro) Prüfung.

Auch für die größeren Klassen C und D gibt es eine einheitliche Gebühr für die

  • praktische Prüfung in Höhe von 151,13 Euro,
  • während die Theorie auch hier 22,49 Euro

kostet.

Die weniger gute Nachricht: Bereits beim Sehest und dem Erst-Hilfe-Kurs wird es für die Führerscheinklassen C und D teurer, weil diese umfänglicher ausfallen und somit

  • zwischen 50 und 90 Euro respektive bei 100 Euro liegen.

Hinzu kommen Kosten für ein ärztliches Attest, das die körperliche Belastbarkeit nachweist und mit

  • 100 – 200 Euro zu Buche schlägt.

Übersicht Gebühren für theoretische und fahrpraktische Prüfung nach GebOSt.

Führerscheinklasse Kosten Theoretische Prüfung Praktische Führerscheinprüfung Wiederholung Prüfungsfahrt mit Grundfahraufgaben Wiederholung Abfahrtkontrolle/ Handfertigkeiten Wiederholung Verbinden und Trennen von Fahrzeugen
AM 22,49 € 91,75 € 91,75 €
A1 22,49 € 91,75 € 91,75 €
A2 22,49 € 121,38 € 121,38 €
A2 (Stufenregelung) 80,92 € 80,92 €
A 22,49 € 121,38 € 121,38 €
A (Stufenregelung) 80,92 € 80,92 €
B 22,49 € 91,75 € 91,75 €
BE 22,49 € 91,75 € 91,75 € 20,33 €
C 22,49 € 151,13 € 130,90 € 20,33 €
CE 22,49 € 151,13 € 130,90 € 20,33 €
C1 22,49 € 151,13 € 130,90 € 20,33 €
C1E 151,13 € 130,90 € 20,33 €
D 22,49 € 151,13 € 121,38 € 29,75 €
DE 142,80 € 122,57 € 20,33 €
D1 22,49 € 151,13 € 121,38 € 29,75 €
D1E 142,80 € 122,57 € 20,23 €
T 22,49 € 121,38 € 80,92 € 20,23 € 20,23 €
L 22,49 €
Mofa 15,47 €

Stand Dez. 2016

Eine noch größere Variable stellen die je nach Fahrschule und  Führerscheinklasse unterschiedlichen Kosten für die Fahrstunden dar. Das auch, weil gerade bei LKW- und Busführerscheinen viel mehr Sonderstunden gefahren werden müssen als beim PKW- oder Motorradführerschein.

Weitere Informationen zu den Kosten je Führerscheinklassen finden Sie unter folgenden Icons bzw. Links:

Fallen bei nicht bestandener Prüfung weitere Führerscheinkosten an?

Ja und zumindest dann, wenn Sie die Prüfung(en) wiederholen wollen, Dann nämlich müssen zumindest auch die TÜV/DEKRA-Gebühren für die jeweilige Prüfung nochmals entrichtet werden. Auch wird die Fahrschule ihrerseits nochmals die Anmeldegebühren für die Prüfung(en) berechnen.

Hinzu können (müssen aber nicht) noch Kosten für einige weitere Übungsstunden vor dem nächsten Anlauf zur Prüfung kommen. Alle anderen Gebühren (Sehtest, Erste Hilfe, Verwaltungsgebühren) fallen jedenfalls nicht mehr an, wenn Sie eine Prüfung zeitnah (also innerhalb einiger Monate) wiederholen.

Kann ich die Kosten für meinen Führerschein finanzieren?

Natürlich können Sie Ihren Führerschein über verschiendene Möglichkeiten finanzieren, beispielsweise

  • mit einem Kredit Ihrer Hausbank
  • über die klassische Family & Friends-Finanzierung mit Geld von Freunden und Verwandten
  • mit Mitteln der Agentur für Arbeit, wenn dies in erster Linie die Chancen steigert, wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden zu können
  • über eine Ratenzahlung bei der Fahrschule.

Unter Umständen lassen sich sogar mehrere dieser Finanzierungsmöglichkeiten kombinieren.

Sind die Kosten für den Führerschein im Ausland billiger?

Prinzipiell kostet ein Führerschein gerade in Osteuropa, aber auch in Italien, Spanien und Belgien weniger als in Deutschland. Nur gilt eben auch für das europäische Ausland: Wenn Sie keinen dauerhaften Wohnsitz in dem europäischen Land haben (was einem ununterbrochenen Aufenthalt von mindestens 185 Tagen entspricht), in dem Sie Ihren Führerschein gemacht haben, so wird dieser in Deutschland auch nicht anerkannt.

Für außereuropäische Länder gilt prinzipiell dasselbe, nur dass Sie dort erworbene Führerscheine auch umschreiben lassen müssen – eventuell in Verbindung mit einer Prüfung. Und das wiederum kann die ersparten Kosten für den Führerscheinerwerb amortisieren.

Zusammenfassung – das Wichtigste in Kürze

  1. Die Kosten für den Führerschein variieren je nach Fahrschule, Führerscheinklasse, Bundesland und persönlichem Fahrvermögen.
  2. Die Prüfungsgebühren, die TÜV oder DEKRA erheben, sind bundesweit gleich und unterscheiden sich nur hinsichtlich der Führerscheinklassen.
  3. Wiederholt man eine Prüfung, muss man auch die Prüfungsgebühren nochmals bezahlen.
  4. Man kann den Führerschein beispielsweise über einen Bankkredit, in einzelnen Fällen auch über eine Ratenzahlung an die Fahrschule und in bestimmten Ausnahmen auch über die Agentur für Arbeit finanzieren (lassen).
  5. Den Führerschein im Ausland zu machen kann günstiger sein, aber nur, wenn man sich im europäischen Ausland befindet und dort auch seinen dauerhaften Wohnsitz hat.
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