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Abstinenznachweis MPU – das ist wichtig!

Wer mit Alkohol oder Drogen hinter dem Steuer seines Fahrzeugs erwischt wird, dem droht die Anordnung einer MPU. Je nach Alkoholvergehen, Promillewert und “Alkohol- oder Drogenkarriere” kann dafür ein Abstinenznachweis notwendig oder sinnvoll sein bzw. sogar zur Bedingung gemacht werden, bevor die eigentliche MPU durchgeführt wird. Wie läuft ein solcher Abstinenznachweis ab? Wer führt ihn durch, was kostet er und wie lange muss die Alkohol- und Drogenabstinenz nachgewiesen werden? Alle Antworten darauf finden Sie hier!

Abstinenznachweis MPU wann

Nachweise über die Abstinenz von Alkohol oder Drogen als Voraussetzung für eine MPU werden in der Regel dann verlangt, wenn:

  • der Promillewert bei der Alkoholfahrt bei 1,6 und mehr Promille lag.
  • es bereits häufiger zu Fahrten unter Alkoholeinfluss kam.
  • eine Alkoholabhängigkeit vermutet wird oder gar schon besteht und diagnostiziert wurde.
    Wenn sich also für die Fahrerlaubnisbehörde die Erkenntnis durchsetzt, dass der Betroffene nicht in der Lage ist, Alkohol- und Drogenkonsum einerseits und Autofahren andererseits klar voneinander zu trennen, wird neben der eigentlichen Anordnung einer MPU ein Abstinenznachweis gefordert..

Im Grunde liegt es im Ermessen der Fahrerlaubnisbehörde, unter welchen Umständen genau ein MPU-Abstinenznachweis erbracht werden muss. Wurde man beispielsweise mit nur wenig Alkohol im Blut hinter dem Lenkrad erwischt und das auch nur ein Mal, hat man aber andererseits schon andere Straftaten unter Einfluss von Alkohol begangen, würde die Anordnung einer MPU mit vorangehendem MPU-Abstinenznachweis nicht unrealistisch sein.

Abstinenznachweis MPU Ablauf 

Ordnet die Fahrerlaubnisbehörde eine MPU an und entscheidet, dass zudem ein Abstinenznachweis erbracht werden muss, wird dieser über das Abgeben von Haar- oder Urinproben und auch über die Untersuchung von Leberwerten durchgeführt. 

Über einen Zeitraum von 6 oder auch 12 Monaten müssen dann regelmäßig Proben abgegeben werden. Diese werden auf Spuren von Alkohol oder Drogen, also chemisch-toxikologisch analysiert 

 Dabei müssen: 

  • bei einer nachzuweisenden Abstinenz von 6 Monaten insgesamt 4 Urinproben 
  • bei einer nachzuweisenden Abstinenz von 12 Monaten insgesamt 6 Urinproben 

abgegeben und untersucht werden, unabhängig davon, ob es sich um einen Alkohol- oder Drogenverstoß gehandelt hat. 

Um die Abstinenz über die Analyse von Haaren von mindestens 3 cm Länge nachzuweisen, müssen: 

  •  4 Haaranalysen abgegeben werden, wenn die verordnete Alkoholabstinenz 12 Monate beträgt. 
  • für eine nachzuweisende Drogenabstinenz von 12 Monaten insgesamt 2 Haaranalysen gemacht werden. 

Die Termine zur Abgabe von vor allem Urinproben werden häufig sehr knapp angekündigt, also mitunter auch nur einen Tag davor. Das soll dazu dienen, dass Betroffene sich nicht extra auf die Termine für ihre Urinproben “vorbereiten” können, sondern jederzeit abstinent sind und somit auch bei sehr kurzfristigen Tests “trocken” und “clean” sind und nichts zu befürchten haben. 

Wussten Sie schon…?

MPU ohne Abstinenznachweis

Ja, das geht. Um eine MPU auch ohne Abstinenznachweis angehen zu können bzw. zu dürfen, gibt es die bereits erwähnte Alternative “Kontrolliertes Trinken”. Zudem wird nicht bei jedem Alkohol- oder Drogenverstoß hinter dem Steuer eines Kraftfahrzeugs ein Abstinenznachweis gefordert. Vor allem bei erstmaligen Vergehen und dann, wenn der Alkoholwert nicht sehr weit über den erlaubten 0,5 Promille lag oder aber, wenn es sich bei den Drogen um Cannabis handelte, kann es gut sein, dass die Fahrerlaubnisbehörde von einem Abstinenznachweis absieht. Dasselbe gilt natürlich dann, wenn die MPU nicht wegen Alkohol am Steuer, sondern beispielsweise wegen notorischem Falschparken, Aggression im Straßenverkehr oder zu vielen Punkten in Flensburg verhängt wurde. In diesen Fällen ist eine MPU und auch das “Bestehen” der MPU ohne Abstinenznachweis möglich.

Alternativen zum MPU-Abstinenznachweis

Ja, zumindest in einigen Fällen. Ist man beispielsweise zum ersten Mal hinter dem Lenkrad Alkohol-auffällig geworden oder der Promillewert, den man im Blut hatte, war nicht sehr hoch, dann kann kontrolliertes Trinken den MPU-Abstinenznachweis möglicherweise ersetzen.

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MPU-Abstinenznachweis Urin- und Haarproben warum?

Alkoholabbauprodukte wie Ethylglucuronid (EtG) landen über die Nieren im Urin und werden dort ausgeschieden. Ihr Nachweis deutet eindeutig auf den Konsum von Alkohol hin. Ähnliches gilt für die Abbauprodukte von Drogen wie Haschisch oder Kokain. Nur können diese im Urin nur innerhalb weniger Stunden nach Konsum noch nachgewiesen werden.

Anders bei den Haaren: Diese nämlich speichern Spuren von Alkohol und Drogen über mehrere Monate in den Haarwurzeln. Da Haare bekanntlich langsam wachsen, benötigen auch die Abbauprodukte von Alkohol und Drogen einige Monate, bis sie in die Haarspitzen gelangt sind und sozusagen herauswachsen.

Insofern liefert eine 3 cm lange Haarprobe Aufschluss über den Konsum oder Nicht-Konsum von Alkohol oder Drogen innerhalb der letzten 3 Monate. Entsprechendes gilt für Haarproben, die 6 cm lang sind. Aus ihrer Analyse lässt sich schließen, ob und falls ja, wie viel Alkohol oder Drogen über die letzten 6 Monate konsumiert wurden.

MPU Abstinenznachweis Kosten

Je nach Substanz, nach der gesucht wird, fallen die Analysen der Haar- oder Urinproben in darauf spezialisierten Labors einfacher oder aufwändiger aus. Hinzu kommt die Häufigkeit, mit der Proben abgegeben werden müssen. So können für einen MPU-Abstinenznachweis letztlich zwischen 150 und knapp 200 Euro an Kosten pro abgegebene Probe entstehen.

Die Kosten tragen muss immer der Betroffene. Schließlich entstehen die für den MPU-Abstinenznachweis anfallenden Kosten aufgrund eines Fehlverhaltens des Betroffenen. Weder handelt es sich also um eine gesundheitlich notwendige Untersuchung noch finden sich MPU-Abstinenznachweise in den Leistungskatalogen der Versicherer. Daher kommen Krankenversicherungen auch nicht für die Kosten eines MPU-Abstinenznachweises auf.

Abstinenznachweis MPU Sinn

Zu viel Alkohol im Blut, Drogen im Kopf und Körper und plötzlich ist der Führerschein weg: dieses Szenario ist leider immer noch viel zu vielen Führern von Kraftfahrzeugen bekannt. Hat die Führerscheinstelle den Führerschein einmal einkassiert und stellt sie aufgrund von Alkohol- oder Drogenmissbrauch hinterm Lenkrad die Fahreignung in Frage, müssen Betroffene der Behörde beweisen, dass sie die körperlichen und charakterlichen Eigenschaften besitzen, um ein Fahrzeug zu führen.

Oder aber, sie müssen der Fahrerlaubnisbehörde glaubhaft klarmachen, dass sie willens und in der Lage sind, die Fahreignung wieder zu erlangen. Erst dann nämlich wird über eine Wiedererteilung der Fahrerlaubnis entschieden.

Diese Chance erhalten die meisten durch die Anordnung einer anlassbezogenen Medizinisch-Psychologischen Untersuchung. Um diese aber überhaupt erst angehen zu können, empfiehlt es sich für Betroffene, einen Abstinenznachweis vorzulegen. Damit nämlich unterstreicht man der Begutachtungsstelle gegenüber, dass man die Änderungen des eigenen Verhaltens wirklich angehen will oder besser noch, schon in Angriff genommen hat.

Der Abstinenznachweis bestätigt, dass Betroffene in einem Zeitraum von in der Regel 6 oder 12 Monaten wirklich trocken und clean geblieben sind.

Ist dieser Abstinenznachweis erbracht, kann die Anmeldung zur MPU erfolgen.

MPU-Abstinenznachweis Urin- und Haarproben

Alkoholabbauprodukte wie Ethylglucuronid (EtG) landen über die Nieren im Urin und werden dort ausgeschieden. Ihr Nachweis deutet eindeutig auf den Konsum von Alkohol hin. Ähnliches gilt für die Abbauprodukte von Drogen wie Haschisch oder Kokain. Nur können diese im Urin nur innerhalb weniger Stunden nach Konsum noch nachgewiesen werden.

Anders bei den Haaren: Diese nämlich speichern Spuren von Alkohol und Drogen über mehrere Monate in den Haarwurzeln. Da Haare bekanntlich langsam wachsen, benötigen auch die Abbauprodukte von Alkohol und Drogen einige Monate, bis sie in die Haarspitzen gelangt sind und sozusagen herauswachsen.

Insofern liefert eine 3 cm lange Haarprobe Aufschluss über den Konsum oder Nicht-Konsum von Alkohol oder Drogen innerhalb der letzten 3 Monate. Entsprechendes gilt für Haarproben, die 6 cm lang sind. Aus ihrer Analyse lässt sich schließen, ob und falls ja, wie viel Alkohol oder Drogen über die letzten 6 Monate konsumiert wurden.

Abstinenznachweis  bei Alkoholabhängigkeit oder Alkoholproblematik

Wird eine Abhängigkeit von Alkohol klinisch diagnostiziert, besteht laut Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV) und natürlich auch dem gesunden Menschenverstand zufolge keine Eignung, ein Fahrzeug zu führen. Denn ein Alkoholabhängiger kann den Konsum von Alkohol und das Führen eines Fahrzeugs nicht mehr voneinander trennen.

Die Fahreignung kann erst durch eine Abstinenz von 12 Monaten wiederhergestellt werden. Im Zusammenhang mit einer MPU muss in solchen Fällen in aller Regel ein MPU-Abstinenznachweis erbracht werden. Zusätzlich kann ein stationärer oder ambulanter Entzug in einer Suchtklinik erfolgen bzw. ein Nachweis dessen als ebensolche Voraussetzung für eine MPU festgelegt werden.

Liegt hingegen “nur” eine Alkoholproblematik vor, kann ein MPU-Abstinenznachweis zur Bedingung gemacht werden, muss das aber nicht. In Fällen, in denen sich das Trinken von Alkohol und dessen Missbrauch noch nicht zu sehr als Verhaltensmuster gefestigt haben, kann die “Festigung der Änderung des Trinkverhaltens” beispielsweise auch durch das so genannte kontrollierte Trinken nachgewiesen werden.

MPU-Abstinenznachweis wo machen

Viele von der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) anerkannte Begutachtungsstellen für Fahreignung (BfF) bieten neben der eigentlichen MPU und entsprechenden Kursen und Seminaren zur MPU-Vorbereitung auch MPU-Abstinenznachweise an.

Genauso aber sind Verkehrsmediziner, Betriebsärzte, Ärzte beim Gesundheitsamt und Ärzte, die an einer bzw. für eine Fahreignungsbegutachtungsstelle arbeiten, mit entsprechender Qualifikation dazu berechtigt, MPU-Abstinenznachweise durchzuführen.

Will man alles aus einer Hand haben, also MPU-Abstinenznachweis, MPU-Vorbereitung und MPU, sind die großen und etablierten BfF wie TÜV oder DEKRA eine gute Entscheidung.

Die Kosten für den MPU-Abstinenztest können je nach Anbieter, Dauer der Abstinenz und Komplexität der Analysen variieren. Am besten also, Sie fragen entsprechende Stellen konkret an und vergleichen die Angebote und Preise für den benötigten MPU-Abstinenznachweis.

Abstinenznachweis wie lange gültig

Waren Sie sechs oder zwölf Monate abstinent und haben seitens eines Arztes, Labors oder durch den TÜV bzw. DEKRA Ihren Abstinenznachweis erhalten, sollten Sie nicht allzu lange damit warten, sich nun eine Begutachtungsstelle für Fahreignung zu suchen, um dort an einer MPU teilzunehmen. Denn je nach Begutachtungsstelle werden Abstinenznachweise verlangt, die nicht älter als vier bis sechs Wochen sind.

Lassen Sie also zu viel Zeit zwischen Abstinenznachweis und MPU-Anmeldung verstreichen, kann es im Zweifelsfall sein, dass sie Ihre Abstinenz erneut nachweisen müssen.

Weitere Fragen & Antworten

Tatsächlich können Sie Ihre labortechnisch nachgewiesene Abstinenz von Alkohol und Drogen immer auch freiwillig einreichen. Liegt bei einer MPU entsprechender freiwilliger Nachweis vor, kann sich dies immer positiv auf das Ergebnis des Gutachtens auswirken. Schließlich beweist man damit, dass man es mit der Veränderung des Trinkverhaltens ernst meint, auch ohne, dass die Abstinenz und deren Nachweis durch die Fahrerlaubnisbehörde gefordert wurden.

Nein denn ein Abstinenznachweis, den Sie bei Alkohol- oder Drogenverstößen vor Beginn der MPU vorlegen müssen, muss rechtssicher sein, also den rechtlichen Vorgaben entsprechen, die das Gesetz an den labortechnischen Nachweis einer Abstinenz von Alkohol oder Drogen stellt.

Gefälschte Abstinenznachweise, die im Internet oder Darknet zum Kauf angeboten werden, sind folglich nicht rechtssicher und damit illegal, vor allem dann, wenn man sie als “Ersatz” für von qualifizierten Labors hergestellten Abstinenznachweisen benutzt, um eine MPU durchführen zu lassen.

Genauso wenig ist es erlaubt oder gar legal, von anerkannten Laboren erstellte Befunde zu den eigenen Gunsten zu verändern. Aber auch das Austauschen von Urin- und Haarproben ist verboten. Dabei handelt es sich um Betrug und auch dieser ist strafbar.

Zusammenfassung – das Wichtigste in Kürze

  1. Ein MPU-Abstinenznachweis wird seitens der Fahrerlaubnisbehörde gefordert, wenn der Promillewert bei einer Alkoholfahrt bei 1,6 Promille und mehr lag, wenn es häufigere Alkoholverstöße gab oder wenn eine Alkohol- oder Drogenabhängigkeit vermutet wird oder besteht.
  2. Letztlich liegt es aber im Ermessen der Behörde, wann ein MPU-Abstinenznachweis erbracht werden muss.
  3. Wird ein MPU-Abstinenznachweis gefordert, kann ohne diesen keine MPU gemacht und auch die Fahrerlaubnis nicht wieder erteilt werden.
  4. MPU-Abstinenznachweise werden über die Analyse von Urin- und Haarproben erbracht.
  5. Je nach Vergehen und geforderter Abstinenzzeit sind unterschiedlich viele Proben anzugeben.
  6. MPU-Abstinenznachweise werden durch zertifizierte Mediziner und Labore durchgeführt.
  7. Die Kosten für einen MPU-Abstinenznachweis liegen je nach geforderter Abstinenzzeit und Komplexität der Analysen zwischen 150 und 200 Euro pro Probe.
  8. In manchen Fällen kann der Nachweis über kontrolliertes Trinken den MPU-Abstinenznachweis ersetzen.
  9. Gerade bei Erstvergehen oder auch, wenn der Alkoholwert nicht allzu hoch war und/oder Cannabis im Spiel war, kann eine MPU auch ohne Abstinenznachweis gemacht und “bestanden” werden.
  10. Bei einer MPU-Anordnung wegen zu vielen Punkten in Flensburg oder anderer nicht Alkohol- und Drogen-bedingten Verstöße muss in der Regel kein Abstinenznachweis für eine MPU erbracht werden.

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