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MPU Fragen – besser wissen was kommt!

Welche Fragen beim psychologischen Teil der MPU genau gestellt werden, hängt immer vom Betroffenen, dem Grund der MPU-Anordnung und dem jeweiligen Psychologen ab. Wie Sie sich darauf vorbereiten können, welche Fragen Sie möglicherweise erwarten, welche Antworten Sie gegen sollten und wie Sie Fangfragen erkennen und damit richtig umgehen, erfahren Sie hier!

MPU Fragen – zwei Teile

Tatsächlich gibt es praktisch zwei separate MPU-Teile, bei denen Ihnen Fragen gestellt werden und Sie ehrliche Antworten geben sollten:

Teil 1 – der MPU Fragebogen

Der Fragebogen wird Ihnen in der Regel vor Beginn der eigentlichen medizinischen Untersuchungen, den diagnostischen Leistungstests und dem psychologischen Gespräch (psychologische Exploration) ausgehändigt. Er enthält:

  1. allgemeine Fragen zu Ihrer Person und Lebenssituation (Familienstand, Berufstätigkeit, Führerscheinerwerb, etc.)
  2. zum allgemeinen und spezifischen gesundheitlichen Zustand/Anamnese (Krankheiten, Medikamente).
  3. zum Konsum von Alkohol, Drogen, Medikamenten, Zigaretten, etc.

Bereits bei diesem Fragenkatalog heißt es: Ehrlichkeit siegt! Denn Ihre Antworten auf diese ersten MPU-Fragen werden Mediziner und Gutachten als Grundlage für ihre Untersuchung nehmen. Werden Sie folglich beim Mogeln ertappt, wirft das kein gutes Licht auf Sie.

Zudem hilft die ehrliche Angabe vor allem zur Einnahme von Medikamenten wie auch zum Konsum von Alkohol und Drogen, den Gutachtern dabei, die Laborergebnisse eventuell notwendiger Urin-, Haar- oder Blutproben und Leberwerte richtig einzuordnen.

Teil 2 – die eigentlichen MPU Fragen

Sobald Sie den MPU Fragenbogen durchlaufen haben, folgend die eigentlichen MPU Fragen. Hier gibt es kein konkretes Muster oder einen Standard, dem diesen Fragen immer folgen. Eine gute Orientierung ist aber Folgende:

Fragen beim medizinischen Teil der MPU

Sowohl während der Untersuchung wie auch beim Arztgespräch wird Ihnen der Mediziner Fragen stellen – zu Ihrer Gesundheit, Ihrem Wohlbefinden und womöglich auch zu dem bisherigen und aktuellen Konsum von Alkohol, Drogen und Medikamenten. Das ist vor allem dann zu erwarten, wenn die MPU wegen Alkohol oder die MPU wegen Drogenverstößen angeordnet wurde.

Fragen beim psychologischen Gespräch

Die Fragen beim psychologischen Teil der MPU sind sowohl allgemeiner und unverfänglicher Natur (“Wie geht es Ihnen heute?”) wie auch spezifischer und individueller Art (“Warum sind Sie heute hier?” “Wie und wo genau, glauben Sie, haben Sie Ihr Verhalten verändert?”).

Insgesamt möchte der Verkehrstherapeut einschätzen können, wie weit die Einsicht in Ihr Fehlverhalten bei Ihnen ausgeprägt ist, ob es eine Verhaltensveränderung gegeben hat, woran Sie diese selbst festmachen und wie stabil diese Veränderung des Verhaltens mit Aussicht auf künftige Verkehrssituationen ist.

Fangfragen

Zwischendurch oder eventuell auch schon zu Beginn wird der Psychologe womöglich hier und da Fragen stellen, die zunächst vollkommen unverfänglich erscheinen (“Wann haben Sie Ihren Führerschein gemacht?” Wie sind Sie heute hierhergekommen?” “Wie haben Sie geschlafen?”). Ob Ihre Antworten darauf wirklich stimmen, kann der Psychologe im Zweifelsfall nicht überprüfen. Sehr wohl aber kann er anhand der Antworten einschätzen, ob Ihre Antworten einstudiert oder spontan und ehrlich sind. Zudem bieten Ihre Antworten eventuell auch einen Einstieg in spezifischere Fragen.

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MPU Fragen bei Alkohl und Drogen

Bei der medizinischen Untersuchung werden bei einer MPU wegen Alkohol/Drogen hinter dem Lenkrad eines Fahrzeugs in jedem Fall entsprechende Fragen nach dem Konsum gestellt.

  • Das ist wichtig, um spätere Ergebnisse von Urin-, Haar- oder Blutproben bzw. Von den Leberwerten richtig einordnen und eventuelle Abstinenznachweise überprüfen zu können.

Auch was den Fragebogen angeht, werden einer MPU-Anordnung wegen Drogen oder Alkohol spezifischere Fragen zum Konsum gestellt werden (Seit wann/Wie lange wurden welche Drogen wie häufig konsumiert bzw. werden sie aktuell noch konsumiert?).

MPU Fragen Alkohol und Drogen bei psychologischen Gespräch

Beim psychologischen Gespräch schließlich spielen alkohol- und drogenspezifische MPU-Fragen eine große Rolle. Da der Konsum von Alkohol und Drogen zur Anordnung einer MPU geführt hat, muss deren Konsum zwangsläufig thematisiert werden, auch um eine realistische Prognose hinsichtlich der Wiederherstellung der Fahreignung abgeben zu können.

Konkret könnte gefragt werden:

  • wie viel Alkohol/Drogen man während besagter Fahrt zu sich genommen hatte.
  • ob es einen konkreten Anlass für den Konsum gab (Feier, Treffen mit Freunden, Frust)
  • ob man sich trotz Alkohol/Drogen fahrtüchtig fühlte und falls nicht, warum man dennoch gefahren ist.
  • ob es Alternativen zum Selberfahren gab und falls ja, warum man diese nicht genutzt hat.

Wurde ein Abstinenznachweis gefordert und erbracht oder war kontrolliertes Trinken die Voraussetzung für eine MPU, wird auch dieses Thema einen Schwerpunkt bei den MPU-Fragen bilden.

Allgemeine MPU Fragen bei Alkohol und Drogen

Zusätzlich zu den Vorfall-spezifischen Fragen können während des psychologischen Teils der MPU auch Fragen allgemeiner Natur auftreten. Beispielsweise kann man Sie fragen

  • bei welchem Wert die Promillegrenze liegt.
  • was der Unterschied zwischen relativer und absoluter Fahruntüchtigkeit ist.
  • welche alkohol- und drogenbedingten Ausfallerscheinungen gegen eine Fahreignung sprechen.
  • wie viel Alkohol Sie (gemessen in Flaschen oder Gläsern) trinken dürfen, um noch fahrtüchtig zu sein.
  • ob Sie wussten, dass der Konsum harter Drogen sogar bei Erstvergehen in der Regel immer mit dem Entzug der Fahrerlaubnis einhergeht.

Konkret könnte gefragt werden:

Wie viele MPU Fragen werden gestellt

Da es keinen Standard-Fragebogen oder einen Standard-Fragenkatalog für das psychologische Gespräch gibt, variiert die Anzahl der Fragen je nach Begutachtungsstelle.

  • Was den Fragebogen betrifft, sollten Sie mit insgesamt mehr als 30 Fragen rechnen. Die meisten davon können schnell und teilweise mit ja oder nein beantwortet werden. Zudem gibt es dann noch eine bestimmte Anzahl offener Fragen, die man mit einigen Sätzen oder stichpunktartig beantworten kann.

Hinsichtlich der Fragen während des psychologischen Gesprächs wird der Psychologe so viele Fragen stellen, wie die Zeit (etwa 45 Minuten bis eine Stunde) zulässt bzw. bis er sich ein umfängliches Bild von der vorhandenen oder nicht vorhandenen Verhaltensänderung machen kann. Natürlich spielt bezüglich der Anzahl der Fragen während des psychologischen Gesprächs bei der MPU auch die Länge der jeweiligen Antworten eine wichtige Rolle. In diesem Zusammenhang jedoch sei davon abgeraten, auf Zeit zu spielen und die Antworten auf die MPU-Fragen künstlich in die Länge zu ziehen. Auch das nämlich sagt etwas über Sie aus, womöglich nämlich, dass Sie unangenehmen Fragen ausweichen möchten.

Welche MPU Fragen werden gestellt

Genau lässt sich das nicht beantworten, da jede Begutachtungsstelle für Fahreignung (BfF) und jeder Verkehrspsychologe dies entscheiden. Hinzu kommt, dass bei den Fragen zumindest während des psychologischen Gesprächs auch die individuellen Faktoren eine Rolle spielen.

Je nach Grund der MPU-Anordnung (Alkohol, Drogen, MPU wegen Punkte, Fahren ohne Fahrerlaubnis) wird der Schwerpunkt der Fragen entsprechend gelegt. Der vorher ausgefüllte Fragebogen dient zudem als Orientierung, was die MPU-Fragen angeht.

MPU Fragen warum

Was den Fragebogen angeht, dienen Ihre Antworten auf die dort gestellten Fragen zunächst einmal der Einschätzung Ihrer Person, Ihres Alkohol- oder Drogenkonsums und Ihres gesundheitlichen Zustands. Fallen nämlich bei der medizinischen Untersuchung eine Werte aus dem Rahmen, können die Antworten vom Fragebogen diese eventuell einordnen helfen.

Die Fragen beim psychologischen Gespräch dienen ebenso wie die Ihre Antworten darauf dem Psychologen dazu, am Ende eine Prognose für das Gutachten zu ihrem künftigen Verkehrsverhalten zu formulieren – zusammen mit den Ergebnissen der medizinischen Untersuchung und des leistungsdiagnostischen Teils.

Richtige und falsche Antworten bei MPU Fragen

Gibt es “richtige” und “falsche” Antworten auf MPU-Fragen? Sehr einfach formuliert, lässt sich sagen: Alle nicht ehrlichen Antworten und alle, die man einstudiert hat, die aber nicht das widerspiegeln, was man tatsächlich denkt, fühlt und gemacht hat, sind zumindest nicht zielführend mit Hinblick auf ein positives Gutachten.

Sicher sind auch Gegenfragen (“Wieso wollen Sie das wissen?”) nicht unbedingt ein Zeichen von Kooperation.

Verständnisfragen wiederum sind angebracht und sicher auch willkommen, weil sie letztlich signalisieren, dass Sie die Fragen oder auch Aufgabenstellungen beispielsweise beim Linienverfolgungstest verstehen und ehrlich beantworten bzw. die Aufgaben wirklich lösen möchten.

Zusammenfassung – das Wichtigste in Kürze

  1. Während einer MPU werden dem Betroffenen unterschiedliche Fragen gestellt – bei der medizinischen Untersuchung, in einem Fragebogen und beim psychologischen Gespräch.
  2. Alle Antworten auf die MPU-Fragen sollten ehrlich sein. Einstudierte Antworten, Lügen oder Relativierungen zeugen nicht von verändertem Verhalten oder von Einsicht.
  3. Von Gegenfragen zu den MPU-Fragen, die darauf schließen lassen, dass man “mauern” oder die Legitimation der Begutachtungsstelle in Frage stellen will, sollte man absehen.
  4. Verständnisfragen sind jederzeit richtig und wichtig.
  5. Bei MPU wegen Alkohol oder Drogen werden entsprechende spezifische Fragen zum Konsum gestellt (Seit wann? Wie lange? Wie oft? Zu welchen Anlässen?)
  6. Welche Fragen genau während des psychologischen Gesprächs einer MPU oder auf dem MPU-Fragebogen gestellt werden, ist abhängig von der jeweiligen Begutachtungsstelle für Fahreignung.
  7. Neben persönlichen Fragen können bei einer Drogen- oder Alkohol-MPU auch allgemeine Fragen zum Promillewert, zur Fahruntüchtigkeit, etc. gestellt werden.
  8. Es gibt keine “richtigen” oder “falschen” Antworten auf MPU-Fragen. Wichtig sind Ehrlichkeit (auch zu sich selbst) und Einsicht.
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